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Die Kanzlerin und die Unkooperativen 16

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Gestern hat unsere Kanzlerin Angela Merkel mit den 16 Ministerpräsident*innen beraten, wie in der derzeitigen Situation der Pandemie weiter verfahren werden soll.

Den Pressemeldungen entnehmen wir, dass zwar einiges besprochen wurde, aber keine konkreten Beschlüsse gefasst wurden. Das in einer Situation, die keinen Aufschub – und sei es nur eine Woche – erlaubt.

Cartoon: Oliver Hoogvliet

Wir bewundern die Geduld unserer Bundeskanzlerin mit den 16 unkooperativen Ministerpräsident*innen.

Nächstes Jahr ist ein Wahljahr. Das bedeutet, dass jede/r Politiker/in in einer Zwickmühle steckt. Jede unpopuläre Entscheidung könnte kurzfristig Wählerstimmen kosten.

Doch wollen wir nicht eine Landesführung haben, die sich um ihre Bevölkerung kümmert in Krisenzeiten, wie einer Seuche? Das beinhaltet leider auch unpopuläre Schutzmaßnahmen. Ist eine gute Führung nicht damit verbunden, langfristige Ziele im Auge zu behalten, ein Unheil abzuwenden (wie es Kanzlerin Merkel formulierte) und damit nicht kurzfristig populistische Entscheidungen zu treffen?

Lassen Sie uns einen Blick auf die Infektionszahlen der letzten Woche werfen:

Datenquelle: Johns Hopkins University

Die Infektionszahlen sind in der letzten Woche gegenüber der Vorwoche um 13 Prozent gesunken.

Ist das ausreichend? Ausreichend ist dieser kleine Erfolg bis jetzt nicht. Es ist lediglich ein Zeichen, dass diese Maßnahmen zu wirken scheinen. Jedoch zeichnet sich auch ab, dass die Maßnahmen bis jetzt nicht ausreichend sind.

Was hat Deutschland bis jetzt besser gemacht als manche unserer Nachbarländer?

Wir haben eine Regierungschefin, die die Dynamik einer Pandemie versteht und sich nicht scheut, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Dadurch, dass sie nicht zur Widerwahl steht, ist sie frei in ihrer Handlung. Deshalb wurden in Deutschland sowohl im Frühjahr als auch jetzt gerade noch rechtzeitig Maßnahmen getroffen, bevor die Infektionszahlen explodiert sind.

Es sind genau diese zwei (!) Wochen, die diesen Unterschied ausmachen.

Wir freuen uns auch darüber, dass die Kommunikation zur Bevölkerung mittlerweile besser ist.

Leider versteht noch immer ein großer Teil der Bevölkerung nicht, worauf es ankommt. Das zeigen Bilder in den Medien. Leute, die ohne Mundschutz mit ihrem Gegenüber sprechen, oder Schulklassen, die zwar dünner besetzt sind, aber die Schülerinnen und Schüler eng aufeinander sitzen, anstatt sich auf den Klassenraum zu verteilen. Das verfehlt komplett den Sinn der getroffenen Schutzmaßnahmen. Selbst Lehrerinnen und Lehrern fällt das nicht auf. Es gibt noch immer zu viele dieser Beispiele.

Unser Ratschlag zur Weihnachtszeit: Viele wollen jetzt schon planen, wie sie ihr Weihnachten gestalten können. Nun, in einer Pandemie, die auf Messers Schneide tanzt, und jederzeit entgleisen kann, ist das eine dümmliche Frage. Wir als Virologen empfehlen: Sobald die Schutzmaßnahmen verwässert oder aufgehoben werden, werden die Infektionszahlen wieder steigen. Das Virus interessiert sich nicht für Feiertage. Wir schließen uns dem Ratschlag von Anthony Fauci an, nämlich nur im engsten Familienkreis zu feiern. Schnüren Sie Päckchen, schreiben Sie festliche Feiertagsbriefe, telefonieren Sie, und achten Sie mehr auf Besinnlichkeit und Rücksicht. Machen Sie ihren Freund*innen und Verwandten eine Freude aus der Ferne. Schenken Sie Freude und NICHT das Virus.

Freuen Sie sich auf die neuen Impfstoffe, die voraussichtlich im nächsten Jahr zur Verfügung stehen werden. Auch wenn es derzeit eine Überbietung an Pressemeldungen gibt, die durchaus hoffnungsvoll sind, ersetzt das nicht seriös durchgeführte Studien und die wissenschaftliche Beurteilung der Ergebnisse. Die Impfstoffe werden noch auf sich warten lassen.

Das bedeutet letztendlich, dass sich das Verhalten jedes/r Einzelnen dauerhaft ändern muss. Die Alternative wäre ein ständiger Wechsel von rigorosen Maßnahmen und Lockerungen, ein sog. Jo-Jo-Effekt. Das würde nicht lange gut gehen. Vor diesem Effekt hatten wir bereits in unserem Blog-Beitrag am 21. März 2020 gewarnt.

Unsere Blog-Beiträge bieten Ihnen einen roten Faden durch die Pandemie. Der rote Faden wird auch gut aufgenommen, könnte aber besser umgesetzt werden. Bei der Umsetzung können wir Ihnen mit unserem gesamten Wissen und unserer Erfahrung beratend zur Seite stehen.

Bleiben Sie aufmerksam, informiert, in einer höflichen Distanz, und gesund…. und vor allem: Denken Sie an den Merkulix-Ahatzl.

Ihre Sabine und Jörg

SAJO berät rund um Infektionskrankheiten. Wir wenden unser Wissen an, das wir aus der Infektionsforschung über mehr als 20 Jahre erarbeitet haben. Wir tun, was wir können, um diese Pandemie zu bekämpfen. Wir beraten wissenschaftlich auch unsere Kolleg*innen aus der Medizin und aus der Forschung.

SAJO – für eine gesündere Welt und bessere Zukunft!

Ein herzliches Dankeschön an Oliver Hoogvliet für die großartige Zeichnung. ollihoo (https://hoogvliet.de)

Unser Blog erfährt eine breite Akzeptanz, was uns sehr erfreut, wir teilen gerne unser Wissen. Einzelne Beiträge und Inhalte werden von anderen übernommen, auch von vielen Medien. Wir haben noch gelernt, korrekt zu zitieren, das würde uns umgekehrt auch erfreuen. Unseren Blog dürfen Sie gerne weiteremfehlen.

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Anmerkung: Die Firma SAJO wurde bis jetzt aus eigenen privaten Mitteln von Sabine und Jörg finanziert. Mehr als 500 000 EUR wurden zur Entwicklung der SAJO Schlüsseltechnologie verwendet. Für den nächsten Schritt, um SAJO Wirkstoffe – Antivirals und Antibacterials – entwickeln zu können, werben wir für Aufträge und Unterstützung.