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HALBZEIT-Bilanz zu den Schutz-Maßnahmen vor der Seuche COVID-19

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Wir sind seit 13 Tagen in erhöhten Schutzmaßnahmen zuhause. In den letzten Tagen hatten wir durchschnittlich 20.500 Neuinfektionen pro Tag (in der vorangegangenen Woche lag diese Zahl bei 19.750) – es ist noch zu früh, um eine Zwischenbilanz über die Wirksamkeit der verschärften Maßnahmen zu ziehen. Erst in ein oder zwei Wochen werden die Zahlen robust genug sein, um Rückschlüsse zuzulassen. Dennoch, zwei Möglichkeiten werden einander zu diesem Zeitpunkt gegenüberstehen.

  1. Die Infektionszahlen steigen weiterhin an. Das heißt, die Maßnahmen greifen nicht. Warum? Dies bedeutet, dass am falschen Ende eine Maßnahme getroffen wurde, d.h. Restaurants, Kulturveranstaltungen und Fitness-Studios sind NICHT verantwortlich für eine stärkere Verbreitung des Virus. Was hier nicht kontrolliert werden kann, sind die privaten Veranstaltungen. Diese, die Schulen und der Öffentliche Personennahverkehr sind dann weitere mögliche Treiber der Pandemie. Das hätte schwere Folgen, denn dann müssten auch diese Orte der Begegnung in die Maßnahmen einbezogen werden. Vorschläge dazu haben wir in der Vergangenheit bereits gemacht.
  2. Die Infektionszahlen sinken. Das würde bedeuten, dass die verschärften Maßnahmen tatsächlich ein paar zentrale Treiber der Pandemie getroffen haben. Wenn das so ist, dann müssen genau diese Maßnahmen weiter aufrechterhalten werden, denn dann wurden genau die treibenden Kräfte dieser Pandemie getroffen. Der Bund hat 10 Milliarden Euro für die betroffenen Wirtschaftszweige zur Verfügung gestellt. Dies könnte für weitere zwei oder drei Monate so geschehen. Das wäre zu empfehlen.

Die deutsche Politik war in der Lage, die großen Firmen (v.a. in Luftfahrt- und Automobil-Industrie) zu stützen, das muss auch für die kleinen und mittelständischen Unternehmen möglich sein, die schließlich Steuern zahlen und den Mittelstand darstellen.

Jetzt die getroffenen Maßnahmen zurückzufahren wäre falsch. In anderen Worten: Wir fahren mit Vollgas auf eine Betonmauer zu. Unser Gehirn hat beschlossen, den Fuß auf ein Pedal zu drücken. Glücklicherweise wurde statt des Gaspedals die Bremse betätigt. Warum sollten wir die Bremse lösen?

Das Ziel der Maßnahmen ist es, eine Reduzierung der Infektionszahlen auf ein Niveau zu erreichen, unter dem eine lückenlose Rückverfolgung aller Infektionsketten und damit ihre Unterbrechung wieder möglich wird. Dazu müssen die Infektionszahlen drastisch sinken. Wenn die Maßnahmen greifen, dann müssen sie beibehalten werden. Alles andere wäre unlogisch.

Ein Wort zu den privaten Treffen: Momentan sollen sich nicht mehr als zwei Haushalte privat treffen. Das ist nicht kontrollierbar, und es ist auch nur dann sinnvoll, wenn es eingehalten wird. Ein rechnerisches Beispiel und ein Aufruf zu mehr Kooperation und Verständnis: Wenn sich zwei Haushalte Freitag abends treffen, die zwei Haushalte sich dann am Samstag jeweils mit anderen Freunden treffen, was dann am Sonntag wiederholt wird, dann waren rechnerisch bereits acht Haushalte an dem Event beteiligt, der wie eine derzeitig unsinnige Massenveranstaltung zu betrachten ist.

Erneut ein „call to action“ – branchenunabhängig:

Gas geben sollte die Politik bei den Zahlungen für betroffene Gewerbe. Dieses Geld sollte von den Betrieben dazu verwendet werden, sich für die Zukunft zu rüsten. Ein Weitermachen wie bisher ist NICHT (!) möglich. Das bedeutet, dass die Lokalitäten so umgestaltet und innen modernisiert werden, dass ein Infektionsschutz gewährleistet ist. Das betrifft entsprechende Lüftungsanlagen, sowie Training des Personals. Eine höfliche und gesunde Distanz zwischen den Menschen und damit auch zwischen einzelnen Tischen und Plätzen muss damit gewährleistet sein. Dies gilt für alle Betriebe, Schulen, die öffentlichen Verkehrsmittel, Supermärkte, Büros etc.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Diese Maßnahmen werden auch dazu führen, dass es weniger Personalausfälle durch Influenza-Erkrankungen geben wird. Warum? Der Übertragungsweg ist der gleiche. In asiatischen Ländern wird seit Jahren der Mund-Nasen-Schutz in jeder Grippesaison getragen.

Überlegen Sie: Die mittleren Altersgruppen tragen durch ihre Arbeit einen großen Teil unseres Landes. Was würde passieren, wenn Sie sich und anderen dauerhaft gesundheitlichen Schaden zufügen, mit einem langanhaltenden Arbeitsausfall und in manchen Fällen Invalidität?

Die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung. Vielleicht führt dies dazu, dass endlich auch die letzten Ignoranten zur Besinnung kommen. Wir reden immerhin von einer Schutzmaske, und nicht von Sprengstoff, den Sie um den Hals tragen sollen.

Wir sind gespannt, was bei dem Treffen von Kanzlerin und Ministerpräsident*innen am Montag beschlossen wird. Unsere Hoffnung ist eine Einigkeit und Solidarität. Die Politik hat noch viele Monate große Aufgaben zu bewältigen, denn das Virus kann dieses Land noch immer lahmlegen, es ist unsichtbar, schleichend, spaltend, zerstörerisch und viel zu oft auch tödlich.

Bleiben Sie aufmerksam, informiert, in einer höflichen Distanz, und gesund…. und denken Sie an den Merkulix-Ahatzl (Nachzulesen im letzten Post).

Ihre Sabine und Jörg

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