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Highway to Hell

Deutschland: Triage durch die Hintertüre

18. Januar 2021

Im November 2020 wurde gewarnt, dass die Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen geraten. Die Neuinfektionszahl im November lag bei 511000.

Im Dezember 2020 wurde gewarnt, dass die Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen geraten. Die Neuinfektionszahl im Dezember lag bei 730000.

Im Januar 2021 wird gewarnt, dass die Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen geraten. Was stimmt hier nicht?

Die Todesfallzahlen steigen seit November kontinuierlich. In manchen Landkreisen kommen Krematorien nicht damit nach, die vielen COVID-19 Leichen einzuäschern.

Wie kann es sein, dass die Intensivstationen seit Monaten zu 95 % ausgelastet sind bei einer sich dynamisch entwickelnden Pandemie?

Vor zwei Tagen haben wir zwei Informationen erhalten, die unsere Frage beantworten. Das Robert-Koch-Institut hat in einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass das Durchschnittsalter von COVID-19 Patient*innen auf deutschen Intensivstationen mittlerweile bei nur 60 Jahren liegt. Am selben Tag wurde in einer Talkshow beiläufig erwähnt, dass COVID-19 Patient*innen aus Alten- und Pflegeheimen nicht mehr in Krankenhäuser eingeliefert werden. Diese Patient*innen dürfen in ihren Pflegeeinrichtungen grausam ersticken. Dies ist eine grauenvolle Art zu Sterben. Diese hilflosen Menschen müssen sterben, weil das Pflegepersonal und Besucher*innen die Krankheit in diese Heime tragen.

Hier wird eine Triage durch die Hintertür eingeführt. Und das Ganze wird verschwiegen. Warum wird darüber nicht offen berichtet? Wo sind unsere kritischen und seriösen Journalist*innen?

Pflegeheime bieten den “Highway to Hell”. Und für diesen “delivery service“ wird auch noch bezahlt.

Jetzt entscheiden die Regierung und die Ministerpräsident*innen, ob das so weiter gehen soll.

Ein kleiner Hinweis: In den USA hat es 12 Wochen gedauert, um von 200 000 auf 300 000 Todesfälle zu kommen. Die Zeitspanne zu 400 000 Toten betrug nur 5 Wochen. Wollen Sie das US-Modell kopieren?

Deshalb legen wir Ihnen nochmals einen scharfen vollständigen Shut-down ans Herz. Ein „weiter so“ wird die Situation eskalieren lassen.           

Sabine Breun und Jörg Baumann

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