Ein Virus, das sich bereits weltweit verbreitet hat, lässt sich nicht mehr aufhalten. Hier helfen auch keine Maßnahmen, wie ganze Städte abzuriegeln oder Grenzen zu schließen. In einer isolierten Stadt werden sich nach und nach die meisten Menschen infizieren. Damit stellt sich die Frage, wie lange eine solche Absperrung anhalten soll. Mit jeder Infektion wird das Zeitfenster erneut um zwei Wochen verlängert. Das ist nicht sinnvoll und führt nur zu Frustration und Angst und zum Zusammenbruch der örtlichen Wirtschaft und möglicherweise auch der Gesellschaft.
Würde es helfen, wenn jeder Einwohner zwei Wochen zuhause bliebe?
Prinzipiell ja, doch das ist nicht umsetzbar, da ein Teil der Bevölkerung nicht zuhause bleiben kann (z.B. für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur und für die Notfallversorgung), und ein weiterer Teil der Menschen auf Hilfe angewiesen ist. Daher helfen nur persönlich Hygiene- und Verhaltens-Maßnahmen.
Macht eine Fiebermessung an Flughäfen Sinn?
1) Eine infizierte Person hat in den ersten Tagen keine Symptome, also auch kein Fieber. Allerdings ist das Virus schon im Organismus und kann mehrere Tage später verbreitet werden.
2) Bei Auftreten von Symptomen können fiebersenkende Mittel genommen werden. Diese sind frei verkäuflich. So können erkrankte Personen bei einer Fiebermessung unentdeckt bleiben. Aus diesen Gründen ist eine solche Maßnahme sinnlos.
- Wenn Sie merken, dass Sie sich krank fühlen und einen begründeten Verdacht haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, vielleicht auch Fieber bekommen, dann bleiben Sie bitte zuhause. Sollten sich die Symptome verstärken, rufen Sie bei der von Ihrem örtlichen Gesundheitsamt veröffentlichten Notfallnummer (Hotline) an, oder bei Ihrem Hausarzt.
- Suchen Sie NICHT ein Krankenhaus oder eine Praxis auf, um dort möglicherweise weitere Menschen anzustecken.
- Dies sind Hinweise der Gesundheitsbehörden zum aktuellen Zeitpunkt, und sie sind sinnvoll.
In den USA, die bislang 60 Coronavirus-Fälle verzeichnen, haben die dortigen Gesundheitsbehörden (CDC) bereits vor einer Epidemie gewarnt, und die Regierung hat kurzfristig ein Milliarden-Budget für die Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie bereitgestellt. Uns würde konkret interessieren, welche Mittel die Europäische Union und die Bundesregierung zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung stellen? Die deutschen Behörden haben bislang besonnen auf die vereinzelten Coronavirus-Fälle reagiert, was durchaus sinnvoll ist. Allerdings steht das Gesundheitssystem vor einer großen Herausforderung. Wenn die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehbar sind, muss mit einer flächendeckenden Epidemie gerechnet werden. Dann stehen die Krankenhäuser vor einer Belastungsprobe, denn die Kapazitäten in Isolier- und Intensivstationen sind nach wie vor stark begrenzt, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Krankenhäuser sollten darauf vorbereitet werden, routinemäßig Coronavirus-Tests durchzuführen, bei Patienten/innen mit respiratorischen Erkrankungen, selbst wenn diese in der Mehrzahl negativ ausfallen werden. Dadurch können schnell die wenigen Infizierten identifiziert und passend behandelt werden. Außerdem ist der Kostenaufwand gering, der Nachweis durch eine RT-PCR kostet nur ein paar Euro.
Trotz allem besteht kein Grund zur Panik.
Bleiben Sie informiert und aufmerksam,
Sabine und Jörg