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Novembermaßnahmen: Das reicht noch nicht!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ein Blick auf die Infektionszahlen der letzten Woche:

Die bisherigen Schutzmaßnahmen, die die Politik am 2. November gestartet hat, erzielten den Effekt, dass das exponentielle Wachstum unterbrochen wurde und sich die Neuinfektionen pro Woche zwischen 120.000 und 140.000 einpendeln. Die Neuinfektionen haben sich folglich auf einem hohen Niveau stabilisiert.

Neuinfektionen pro Woche in Deutschland. In der KW47 sind die Neuinfektionen um 8 % zur Vorwoche gestiegen. Datenquelle: Johns Hopkins University

Die Infektionszahlen sind in der letzten Woche gegenüber der Vorwoche um 8 Prozent gestiegen.

Inwieweit das hohe Niveau an Neuinfektionen von den Krankenhäusern getragen werden kann, können wir nicht beurteilen. Wir haben aber den Eindruck, dass es zu viele Neuinfektionen sind. Schließlich handelt es sich um ungefähr 560.000 neue Infektionen pro Monat. Das wären dann auf diesem Niveau 6,2 Millionen pro Jahr, allein in Deutschland. Ist das dem Gesundheitssystem zumutbar?

Derzeit sieht es allerdings so aus, als ob die Pflege- und Fachkräfte nach und nach aufgearbeitet werden. Wir halten das für unnötig und rücksichtslos.

Die Schließungen von Restaurants, Hotels, Fitnessstudios, Sport- und Kulturveranstaltungen scheinen einen oder mehrere Treiber der Pandemie getroffen zu haben. Tatsächlich zeigen die Zahlen aber auch, dass bei weitem nicht alle Treiber der Pandemie erwischt wurden.

Wir halten drei weitere Treiber für zentral:

  1. Das individuelle Verhalten der Menschen, die nicht verstehen wollen, dass dieses Virus durch persönlichen Kontakt unterhalb einer Entfernung von 2 Metern übertragen wird.
  2. Die Schulen und Kindergärten: Dieses Virus wäre die große Ausnahme unter den respiratorischen Viren, wenn dies hier anders aussähe.
  3. Die öffentlichen Verkehrsmittel.

Wie kann man Abhilfe schaffen:

  1. Maskenverweigerer und Verweigerer des Merkulix-Ahatzl sollten mit Strafen zur Einhaltung dieser Höflichkeitsregeln ermuntert werden. Schließlich gefährden sie durch ihr Verhalten nicht nur sich selbst, sondern auch alle, mit denen sie in Kontakt kommen.
  2. Weitere Aufklärung und Weiterbildung zum Bewusstsein der Übertragungswege sind sinnvoll und leider notwendig.
  3. Schulen: Der Anwesenheitsunterricht soll auf die Kernfächer reduziert werden, Nebenfächer können digital unterrichtet werden. Die Klassenbesetzung kann dann auf zwei Mal 50 % reduziert werden und in Schicht unterrichtet werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich auf den ganzen Klassenraum verteilen und nicht, wie bisher beobachtet, eng aufeinandersitzen. Das Wichtigste ist immer noch das entsprechend ausreichende Lüften.
  4. Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen, um dünner besetzt werden zu können, durch weitere Linien und Bahnen erweitert werden. Eine 50 % Reduzierung der Klassenstärke würde dies ebenfalls unterstützen.
  5. In den öffentlichen Verkehrsmitteln sollte ein Luftzug ermöglicht werden. Dies hat in Asien seit Jahren große Wirkung gezeigt. Warum wird hier nicht dazugelernt?

Uns ist durchaus bewusst, dass SARS-CoV-2 jeden Weg der Übertragung wahr nimmt, der uns als Menschen ausmacht. Wir zeigen Empathie, fühlen mit den anderen, umarmen, spenden Trost, teilen Freude und feiern auch miteinander. SARS-CoV-2 überträgt sich genau auf diesen Wegen, wenn es durch einen Infizierten oder eine Infizierte anwesend ist.

Die Folgen einer solchen Erkrankung sind vielschichtig und vielfältig. Spätschäden können so fatal sein, dass Menschen durch diese Infektion auf Dauer beeinträchtigt werden. Dieser Schalter kann oftmals nicht mehr zurückgelegt werden. Und leider verstehen viele dieser infizierten Menschen das Leid und den Verlust erst dann, wenn es zu spät ist.

Schenken Sie an Weihnachten Sicherheit und Freude, nicht dieses üble Virus. Es ist nicht nur eine Erkältung oder ein Schnupfen, es ist viel mehr als das. Es ist unsichtbar, hoch infektiös, gefährlich, schleichend, unterschätzt und am Ende bringt es Unheil, Schmerz und viel zu oft den Tod. Das ist SARS-CoV-2.

Üben Sie Rücksicht, Verständnis und Solidarität. Bleiben Sie so gut es geht zuhause im Homeoffice. Steigen Sie um auf digitale Weiterbildungen, lesen Sie Bücher und schreiben Sie.

Meiden Sie Kontakte so gut wie möglich. Geben Sie dem Virus keine Chance.

Ein Wort zur Erweiterung der Weihnachtsferien: Das wäre eine gute Idee, wenn alle zuhause blieben. Wir schätzen aber viele Leute so ein, dass dann ein Run auf Weihnachtspräsente in den Innenstädten stattfinden wird. Und das würde an der Sinnhaftigkeit vorbei führen.

Eine Aufweichung der Regeln über die Feiertage wäre leider falsch. Erstens hält sich das Virus nicht an Feiertage, es macht keine Pause. Zweitens verunsichert eine Aufweichung die Menschen. Warum ist das Virus an einem Tag weniger infektiös als an einem anderen?

Das gleiche gilt für Silvester und den Einsatz von Feuerwerkskörpern. Veranstaltungen und Versammlungen in den Städten gehen am Sinn vorbei, das Virus stoppen zu wollen. Wenn eine Familie auf der Straße oder im eigenen Garten ein paar Raketen zündet, ist das kein Problem. Doch private Partys bieten Übertragungsmöglichkeiten – und die Großeltern sitzen meist mittendrin. Mal sehen, wie für sie dann das nächste Jahr beginnen wird.

Ja, es ist perfide. Und es hilft nichts. Das Virus ist da und wir hoffen, dass wir zur Aufklärung und Erörterung als Fachleute beitragen können. Mehr können auch wir nicht tun.

Nun hoffen wir, dass die Ministerpräsident*innen die Kanzlerin dieses Mal unterstützen und nicht wieder durch mangelnde Kooperation glänzen, oder versuchen, die Maßnahmen zu verwässern.

Haben wir ein Glück, so eine Kanzlerin zu haben, die viel Geduld und Durchhaltevermögen zeigt, und die Situation versteht.

Unser Ratschlag zur Weihnachtszeit: Wir befinden uns mitten in einer Pandemie, die auf Messers Schneide tanzt, und jederzeit entgleisen kann. Wir als Virologen empfehlen: Sobald die Schutzmaßnahmen verwässert oder aufgehoben werden, werden die Infektionszahlen wieder steigen – dahinter stehen Menschen mit ihrem Schicksal. Das Virus interessiert sich nicht für Feiertage. Wir schließen uns dem Ratschlag von Anthony Fauci an, nämlich nur im engsten Familienkreis zu feiern. Schenken Sie Freude und NICHT das Virus.

Bleiben Sie aufmerksam, in einer höflichen Distanz, und vor allem: Denken Sie an den Merkulix-Ahatzl. Wir bedanken uns schon vorab bei unseren Politikerinnen und Politikern, vor allem aber bei unserer Kanzlerin.

Sabine Breun und Jörg Baumann

SAJO berät rund um Infektionskrankheiten. Wir wenden unser Wissen an, das wir aus der Infektionsforschung über mehr als 20 Jahre erarbeitet haben. Wir tun, was wir können, um diese Pandemie zu bekämpfen.

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