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Wie können wir uns schützen? Was wäre gut zu wissen…

Gut wäre zu wissen, ….! Dieser Post ist für alle, für unsere Politiker*innen und für unsere Fachleute in Gesundheits-, Ordnungs- und Gewerbeaufsichtsämtern.

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Weltweit haben wir 72 Millionen Infektionen.

Die USA verzeichnen 16,3 Millionen Infektionen. Die dritte Welle ist in vollem Gange. Ende November war das Thanksgiving-Wochenende, mit der Familienfeier des Jahres über 4 Tage, und vielen Reisen quer durch das Land. Die Auswirkungen sind jetzt, 2 Wochen später, zu sehen. Die Infektionszahlen zeigen bereits einen starken Anstieg, der erwartungsgemäß weiter ansteigen wird.

Das ist ein Vorbote für Deutschland. Wenn wir Weihnachten feiern wie immer und wenn sich 50 % der Bevölkerung weiter so verhält als wäre nichts, wird uns das ebenfalls drohen.

Deutschland verzeichnet bereits 1 350 810 Millionen registrierte Infektionen, mit über 22 000 an COVID-19 Toten.

Neuinfektionen pro Woche in Deutschland; Quelle: Johns Hopkins University.

Diese Woche verzeichnet Deutschland einen weiteren Anstieg von 11 Prozent der Infektionszahlen zur Vorwoche.

Der Durchschnitt an Neuinfektionen pro Woche von KW44 bis KW50 liegt bei 132 000. Dieser Wert ist zu hoch und wird von einer hohen COVID-19 Todesopferzahl begleitet.

Auffällig ist mittlerweile, dass anscheinend unsere Ministerpräsident*innen noch immer nicht verstanden haben, was ein exponentielles Wachstum bedeutet – und das nach 9 Monaten Pandemie. Keine/r der 16 hat verstanden, welche Dynamik sich in einer Pandemie dieser Art entwickelt. Keine/r der 16 hat verstanden, dass man ein Infektionsgeschehen nicht rückgängig machen kann, sondern nur verhindern kann durch Vorbeugung. Keiner der 16 hat verstanden, dass es ganz Deutschland betrifft, sondern manche Bundesländer meinen immer noch, mehr immun zu sein als andere. Sie sind unbelehrbar.

Wenn Sie zu spät handeln, können Sie die Dynamik nicht mehr bremsen. Bitte akzeptieren Sie diese Fakten. Sie stehen nicht zur Diskussion.

Wir erachten es für sinnvoll und für längst überfällig, dass es einen harten und konsequenten, landesweiten Lockdown gibt, so schnell wie möglich!

Warum? Weil die Bevölkerung ihr Verhalten nicht an die Pandemie anpasst. Vielleicht wissen viele immer noch nicht, worauf es ankommt. Dadurch werden alle anderen gefährdet.

Es sind immer noch zu viele Menschen ohne Mund-Nasenschutz unterwegs. Es sind immer noch zu viele Menschen ohne Abstand unterwegs. Besuchen Sie den Einzelhandel: Dort werden die Schutzmaßnahmen NICHT umgesetzt.

Eine Öffnung von Geschäften kann nur unter diesen Voraussetzungen geschehen: a) Durch die disziplinierte Umsetzung der Schutzmaßnahmen, b) durch eine Bevölkerung, die sich diszipliniert an die Schutzmaßnahmen hält, und c) starke Kontrollen und bei Verstoß harte und saftige Geldstrafen.

Leider scheint es in Deutschland nicht anders zu funktionieren. Wir sehen deutschlandweit, dass sich kein einziges Geschäft, kein Supermarkt sinnvoll an die Schutzmaßnahmen hält. Warum wundert man sich dann über steigende Infektionszahlen? Sie sind eine logische Folge des Verhaltens.

Ein Beispiel aus einem Supermarkt: Sechs geöffnete, parallele und enge Kassen, 5 Kassiererinnen ohne Maske (ärztlich befreit) und ein Kassierer mit Stoff-Maske mittendrin, Rücken an Rücken mit einer rücksichtslosen Irren. Braucht es da noch Worte? Übrigens: Kund*innen müssen eine Maske tragen, und einen Einkaufswagen schieben wegen des Abstandes. Bis zur Kasse kann alles gut funktionieren.

Es ist eine ganz einfache Rechnung: Werden Schutzmaßnahmen umgesetzt, strikt und diszipliniert, werden die Infektionszahlen sinken. Werden die Schutzmaßnahmen NICHT umgesetzt, werden die Infektionszahlen steigen.

Das hebt die Laune auf Weihnachten. Vielen Dank an unsere Ministerpräsident*innen! Wir sind glücklich, dass Sie sich endlich auf einen überfälligen Teil-Lockdown ab Mittwoch einigen konnten. Die Wirtschaft und die Öffentlichen Verkehrsmittel bleiben weiterhin offen. Es ist kein komletter Shutdown, wie es irrtümlich vermittelt wird.

Eine kleine Nachhilfestunde im Infektionsschutz für alle, auch für die Gesundheitsämter, die Ordnungsämter und die Gewerbeaufsichtsämter:

Uns ist aufgefallen, dass anscheinend auch viele „Fachleute und Kontrolleur*innen“ nicht wissen, worauf es ankommt.

Hier eine kleine Zusammenfassung:

Der Merkulix-Ahatzl umfasst Abstand halten 2 Meter, Hygiene (regelmässig Hände waschen, Seife zerstört das Virus), Atemschutzmasken tragen (FFP2 Masken helfen, müssen aber fest sitzen, alles andere sind Virusschleuderstofflappen), und regelmäßig in Räumen für Durchzug sorgen, ausgiebig lüften.

Hier sind weitere Tipps für den Alltag:

Bitte tragen Sie FFP2 Masken, wenn Sie unter Menschen an der frischen Luft keine 2 Meter Abstand halten können. Bitte setzen Sie diese Masken auf, bevor Sie Räume (welcher Art auch immer, außer ihre eigenen Wohnräume) betreten! Das ist einfach, oder?

Sollten Sie Bartträger sein, wäre es sinnvoll, den Bart abzurasieren, oder ihn so zu gestalten, dass die FFP2 Maske eng getragen werden kann.

Hilfreich ist das Tragen von Einmalhandschuhen während des Einkaufens im Supermarkt. Das Tragen von Einmalhandschuhen verhindert, dass Sie sich während des Einkaufes ins Gesicht fassen. Nach Verlassen des Supermarktes streifen Sie die Handschuhe ab, und haben saubere Hände.

Menschen, die Nahrungsmittel für andere (außer innerhalb einer Familie) zubereiten, Köch*innen, Imbissstände, Personal in Küchen, müssen aus hygienischen Gründen einen Mund-Nasenschutz tragen und Einmalhandschuhe. Das Virus wird auch, wenn auch sehr ineffizient, über Schmierinfektionen weitergegeben.

Infizierte können das Virus auch über einen längeren Zeitraum ausscheiden – über die Atemluft, und über den Stuhlgang. Aus diesem Grund ist gründliches Händewaschen unbedingt notwendig, und eine ausreichende Hygiene auf dem stillen Örtchen.

Das wars für heute. Wenn Sie einmal erkrankt sind, ist es zu spät. Und das scheinen nur wenige zu verstehen, leider. Malheur passieren, es ist nicht schlimm, solange es nicht hunderttausende machen.

Bleiben Sie informiert und aufmerksam!

Ihre Sabine Breun und Jörg Baumann

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